"Software-Entwicklung kann ich ja noch einigermaßen nachvollziehen, aber was macht ihr darüber hinaus eigentlich genau?" ist eine der Fragen, die wir oft hören. Deshalb haben wir mal in unsere Projektkiste geschaut und ein interessantes, klassisches Digitalisierungsprojekt herausgesucht.
Senior Consultant Jörg ist ein „INOSOFT-Urgestein“ und hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in unterschiedlichen Prozessen in der Pharmaindustrie auf dem Buckel. Bei diesem anspruchsvollen Projekt ging es um die Umstellung der auf verschiedenen Systemen verteilten und zum Teil handschriftlich erstellten Laborberichte auf eine zentrale, digitale Lösung.
Im Laborbereich, sozusagen dem Herzstück der Forschung, spielt die Dokumentation der Versuche eine große Rolle: Für die Aufzeichnung und Analyse der Daten werden hier traditionell Papier und Excel-Tabellen genutzt. Allerdings ist die Planung eines Experiments in Excel zeitaufwändig und wenig kooperativ. Die Nachverfolgung von Experimenten in einer Vielzahl von Excel-Tabellen ist praktisch unmöglich und fehleranfällig, ganz zu schweigen vom hohen Zeitaufwand.
Unsere Aufgabe bestand nun darin, alle vorhandenen Erfassungs- und Dokumentationssysteme und Excel-Tabellen auf ein zentrales Electronic Laboratory Notebook - ELN - umzustellen.
Vereinfacht ausgedrückt ist ein ELN eine zentrale Datenbank, in der alle Labor-Daten - teilweise automatisch - gesammelt, organisiert und analysiert werden können. Dadurch wird eine hohe Genauigkeit gewährleistet und die Labormitarbeiter und Wissenschaftler können deutlich mehr Zeit in Versuche investieren.
"Früher benutzten Wissenschaftler Notizbücher, um Daten von verschiedenen Laborgeräten zu notieren, bevor sie sie manuell in Excel-Tabellen übertrugen und herausfanden, wie die verschiedenen Datentypen konsolidiert werden können. Dabei wurden immer wieder Übertragungsfehler gemacht, die zu fehlerhaften Daten und gelegentlich auch zu Datenverlusten führten," berichtet Jörg. "Ein ELN macht die mühsamen manuellen Transkriptionsschritte überflüssig und verhindert durch die Integration aller Laborgeräte Fehler und Datenverluste."
Das sollte auch die Zusammenarbeit der beteiligten Forschungsgruppen erleichtern. Ziel war es, durch die elektronische Verfügbarkeit die Grundlage für die Analyse und weitere Verwertung der Daten zu schaffen - auch im Hinblick auf Erkenntnisse, die sich möglicherweise erst in der Zukunft ergeben.
Eine solche unternehmensweite Umstellung der Prozesse ist ein weites Feld und erfordert einiges an Überlegungen und Konzeptionen, bis die Anforderungen klar definiert sind, erläutert Jörg weiter. Schließlich handelt es sich um ein globales Projekt, in das weltweit rund 1.300 Forscher eingebunden sind.
Wie kann ich die Benutzer mitnehmen? Wie formuliere ich die Anforderungen? Das ist alles ein längerer Prozess, denn es muss erst ein bestimmter Wissensstand erreicht werden, erklärt er.
Dabei war die Suche nach einer passenden Software und die anschließende Konfigurierung auf die Strukturen des Unternehmens eine echte Herausforderung. Hier spielt INOSOFT als Mittler zwischen dem Fachbereich, dem Management und dem Software-Anbieter eine zentrale Rolle.
Mit dem ELN ist es möglich, modernste Techniken des Datenmanagements in die Routinearbeit der Forscher zu integrieren und so die gewonnenen Daten und die Qualität der veröffentlichten Informationen zu verbessern.
Das System ermöglicht es den Mitarbeitern außerdem, von jedem Ort der Welt aus Daten zu sammeln und den Fortschritt eines Experiments zu verfolgen, so dass sie in der Lage sind, wichtige datenbasierte Entscheidungen in Echtzeit zu treffen.
Wichtig bei solchen Projekten ist es vor allem, die Benutzer mitzunehmen, betont Jörg. Und das geht nur, wenn man die jeweiligen Anforderungen und den individuellen Wissenstand kennt und weiß, wo noch Hürden sind, die man nehmen muss. Im Vordergrund steht daher immer die Kommunikation.
Zuhören, Verstehen, Beraten und den Weg mit den Benutzern zu Ende gehen.
15.11.2023 9:14
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