Eine Website zu haben, ist für jedes noch so kleine Unternehmen heute eine Selbstverständlichkeit, mehrere Billionen Seiten schwirren durch das World Wide Web. Vor 30 Jahren war eine eigene Website noch etwas Besonderes. 1996 gab es weltweit gerade mal gut 250.000 davon. INOSOFT in Marburg hat seine erste Homepage damals ins Netz gestellt – durchaus naheliegend für ein IT-Unternehmen. Und wer mag, kann sich diese Ur-Website jetzt zum Jubiläum noch einmal ansehen.
„Vor knapp 30 Jahren sah eine Website völlig anders aus als heute, sie bestand oft nur aus einem einzigen Bild, mögliche News waren irgendwo versteckt und es dauerte eine Ewigkeit, bis so eine Seite sich aufgebaut hatte – in der Zeit konnte man eine rauchen gehen“, erzählt Mark Behrendt, heute Bereichsleiter Beratung bei INOSOFT, damals Praktikant im Unternehmen und als solcher mit der Erstellung der ersten Website beauftragt.
„Ich habe einfach herumprobiert, weder die Werkzeuge noch die Herangehensweise waren besonders professionell“, erinnert sich Behrendt. Es galt „learning by doing“. „Unendlich viele Versionen“ habe er Thomas Winzer, Mitgründer und heutiger Vorstand von INOSOFT, vorgelegt, bis der zufrieden gewesen sei. „Früher waren Websites wie ein digitaler Prospekt, der eins zu eins übertragen wurde und oft über Jahre hinweg gleich blieb“, sagt Behrendt. Eine Website sei so etwas wie eine bessere Visitenkarte gewesen, über Benutzerführung auf der Seite habe man wenig nachgedacht. „Wir wollten aber von Anfang an einen Mehrwert, haben die Seiten regelmäßig verändert und schon früh interaktive Elemente eingebaut. Beispielsweise konnten die Nutzer ein Bild selbst farbig gestalten und es in eine Art öffentliche Galerie einstellen“, erzählt Behrendt.
Design und Technologie wurden mit den Jahren immer mehr auf die Bedürfnisse des Benutzers ausgerichtet. Während die erste Website von INOSOFT, noch rein in HTML erstellt, wie eine Artikelfolge gebaut war, enthielt die zweite aus dem Jahr 2000 bereits dynamische Seiten, d.h. der Besucher konnte interagieren. „Wir haben dazu Datenbanken erstellt, die im Hintergrund liefen und auf deren Basis Abfragen gemacht werden konnten“, erläutert Behrendt. Das kam gut an bei den Besuchern. Zu der Zeit war es immer noch erforderlich, die Webseiten an die unterschiedlichen Browser anzupassen, damit sie vernünftig angezeigt wurden. „Bei jeder größeren Änderung ein Riesenaufwand“, erinnert sich Behrendt.
Ab 2010 treten zunehmend grafische Elemente und Bilder in den Vordergrund, Visualisierung gibt den Ton an. Zugrundeliegende Technologien sind nun HTML5 und CSS. „Das hat uns ganz neue Möglichkeiten eröffnet“, erklärt Behrend. Ansprechendes Design und Benutzerfreundlichkeit stehen im Fokus der Webgestaltung. „Vorbei die Zeiten starrer Seiten mit schreibmaschinen-typenartiger Schrift, vorbei auch die Anpassungen an die verschiedenen Browser.“
Mit dem Einzug der Smartphones und Tablets um das Jahr 2015 kommen neue Herausforderungen auf die Webdesigner zu: Mobile Versionen der Webseiten müssen her und zwar für jedes Gerät und jede Bildschirmgröße. „Responsiv“ heißt das Zauberwort.
„Responsives Design bedeutet, dass sich eine Website automatisch an die Bildschirmgröße des jeweiligen Endgeräts anpasst, über das sie aufgerufen wird“, erklärt Behrendt. Das gilt auch, wenn man das Gerät von senkrecht auf waagerecht dreht. „Eine gute User Experience auf allen Mobilgeräten ist für INOSOFT selbstverständlich, aber längst noch nicht Standard“, fügt er hinzu. „Es gibt noch immer zahlreiche Unternehmen, die die Trends nicht mitgemacht haben.“
Die Entwicklung von der „historischen“ bis zur aktuellen Website beschreibt Behrendt mit dem Vergleich zwischen Fahrrad und Lkw. „Beides Fahrzeuge, aber komplett unterschiedlich.“
Wer sich selbst ein Bild machen und die alten Versionen der INOSOFT-Webseiten aus den vergangenen Jahrzehnten besuchen möchte, kann die alten Seiten über www.INOSOFT.de/retro abrufen.
Marburg, 19. Dezember 2023
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