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Low-Code: Über hässliche und schöne Power Apps

Mit sogenannten Low-Code-Plattformen sind Entwicklungsumgebungen für Software gemeint, bei denen man - anstatt textbasierte Programmiersprachen zu verwenden - mit visuellen Design-Werkzeugen und -Methoden arbeitet. Dadurch lassen sich Entwicklungsaufwände reduzieren und entsprechende Apps können schneller bereitgestellt werden. Einer der prominentesten Vertreter dieser Gruppe ist die Microsoft Power Plattform. Wir beleuchten, welche Vorteile diese Umgebung hat, warum trotz der einfachen Handhabung nach wie vor echte Entwickler gebraucht werden und wie sich aus hässlichen Anwendungen schöne machen lassen.  

Wartung und Pflege

„Power App-Papst“ Frederick hat schon viele Apps gesehen, die Kunden mit diesem Haupttool der Power Plattform erstellt haben – ganz nach Microsofts Vorgaben ohne Entwicklerkenntnisse oder Ahnung von Code. Für die Erstellung war das auch nicht unbedingt erforderlich, das Ganze funktionierte erst mal.  Schwierig wird es, wenn es an die Pflege der Apps geht. Oder wenn der Ersteller das Unternehmen verlässt und sich ein Nachfolger mit dessen Power Apps herumschlagen muss.

Frederick erklärt, er werde immer mal wieder zu Hilfe gerufen, wenn Kunden vor so einer selbsterstellten Power App stehen und denken, oh Gott, was ist das denn. Genau das denkt er dann auch.

Denn alles, was für einen Entwickler essenziell ist, die Properties, Methoden und Guidelines, fehlt bei diesen von Laien erstellten Power Apps. Das macht sie quasi unwartbar. Es gehört daher zu Fredericks täglich Brot, solche Apps nach Entwicklerregeln neuaufzusetzen.  

Canvas Apps

Der Grund für die App-Erstellung ist meist die Notwendigkeit, eine Lösung für den Umgang mit größeren Datenmengen zu finden, etwa für Exceldateien, die zu unübersichtlich gewordenen sind. Am häufigsten verwendet werden Canvas Apps. Sie bieten dem Benutzer eine Leinwand für seine Ideen. Verglichen mit herkömmlicher App-Entwicklung geht die Erstellung von Power Apps deutlich schneller,  denn die Infrastruktur ist bereits enthalten. Der App-Ersteller muss sich nur um die Eingabemaske und die Inhalte kümmern. Design ist für viele erst mal zweitrangig und kann ja später noch erfolgen – was in der Regel eine komplette Neuentwicklung bedeutet.  

Entwicklerverständnis

Um so etwas zu vermeiden, ist Frederick dazu übergegangen, den Kunden eine Hand-in-Hand-Entwicklung vorzuschlagen. Vieles ist zwar abhängig vom Lizenzmodell, doch durch die Möglichkeiten, die Power Apps bietet, erkennt er schnell, was der Kunde möchte und kann bewerten, ob der Weg richtig ist. Und er kann mit ihnen schöne Apps bauen, d.h. von Beginn an kreativ und designorientiert Elemente einbauen, die nicht nur optisch was her machen, sondern später auch die Wartung und Durchführung von Änderungen erleichtern.  

Fazit

Power Apps ist ein gutes Tool für die App-Entwicklung. Man bekommt schnell brauchbare Ergebnisse, die Infrastruktur ist enthalten und man muss sich keine Gedanken um Datenstränge machen. Doch Werkzeug allein ist nicht ausreichend, man benötigt auch die Entwicklerkenntnisse. Jetzt müsste Microsoft nur noch die Lizenzmodelle vereinfachen…

04.10.2023 12:43

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